Oberalm ist eine Marktgemeinde mit 4365 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Salzburger Land im Bezirk Hallein in Österreich.
Die Gemeinde liegt im Tennengau im Salzburger Land. Oberalm liegt direkt an der Salzburg-Tiroler-Bahn und ist durch die Linie S3 der S-Bahn Salzburg schnell und bequem von der Landeshauptstadt Salzburg aus erreichbar. Die Regionalbuslinie 160 fährt von Hallein/Bahnhof über Oberalm nach Salzburg/Hbf.
Der Name Oberalm leitet sich vom vorlateinischen Albantha (mutmaßlich alpenkeltisch, „illyrisch“), und steht in Flussnamen (gestützt) zu lateinisch albus ‚weiß‘, also wohl in der Bedeutung ‚am Almbach‘[3] (siehe auch Obere Albe für Almbach)[4]. Oberalm zählt zu den am frühesten besiedelten Gebieten in der Umgebung des Salzachtalbodens, die vorrömisch bis frühmittelalterliche Siedlungskontinuität des Raumes ist gesichert.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im 8. Jahrhundert, als Herzog Theodo aus Bayern dem Heiligen Rupert den Salzachgau zwecks angestrebter Besiedelung und Missionierung übertragen hatte. In den Breves Notitiae (789) findet sich die erste Erwähnung – der Name Oberalm taucht in mehreren Textpassagen auf - “ecclesiam iuxta ripam, que vocatur Albina” oder “hominum de Albina” (‚Leute aus (Ober)Alm‘). Dieses Manuskript wird im Archiv der Erzabtei St. Peter aufbewahrt. Das Kloster besaß in Oberalm mehrere zinspflichtige Höfe. Als Marktort ist Oberalm schon im Mittelalter genannt. Weiters hatten mehrere bedeutende Adelsgeschlechter ihren Wohnsitz in Oberalm – unter anderem auf den Schlössern Kahlsperg und Winkl.
Ludwig Wittgenstein wohnte eine Zeit lang in der Villa seines Onkels im Ort und arbeitete hier am Tractatus logico-philosophicus (erschien 1921). Die Reste des Hauses, das in einem schlechten Zustand war, wurden entgegen Protesten am 1. Dezember 2015 abgerissen.[5]
1938, mit dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland, als allerorten in Österreich Großgemeinden gebildet wurden, wurde Oberalm per 1. Jänner 1939 der Stadt Hallein zwangseingemeindet („Groß-Hallein“). Nach dem Krieg gab es schon 1946 eine Unterschriftenaktion, das rückgängig zu machen, die eine Mehrheit von etwa 85 Prozent brachte („Los von Hallein“-Bewegung). Nach längeren Verhandlungen um die wertvollen Gewerbegebietslagen zwischen Oberalm und Hallein, aber auch mit Adnet um das Vorderwiestal, das mit der Auflösung Oberalms dorthin gekommen war, sowie nach weiteren Abstimmungen und Bürgerbefragungen verabschiedete der Salzburger Landtag per 11. Juni 1952 das Gesetz über die Wiedererrichtung einer Marktgemeinde Oberalm. Die Katastralgemeinde Oberalm II, der heutige Halleiner Stadtteil Neualm, und ein Grenzstreifen bei Hühnerau blieben aber bei Hallein. Das Vorderwiestal kam wieder zu Oberalm.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Pfarrkirche Oberalm (1997) Im Vordergrund der Oberalmer Thaidingtisch
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Oberalm
Katholische Pfarrkirche Oberalm hl. Stephan: Gotischer Sakralbau mit bemerkenswertem Hochaltar aus dem Jahre 1707, spätgotische Marmorkanzel, Kruzifix und Heiligenfiguren von Johann Georg Mohr.
Schloss Haunsperg: 14. Jahrhundert, wurde bis 2015 als Hotel geführt, befindet sich unmittelbar neben der Kirche
Schloss Kahlsperg: 16. Jahrhundert, heute Seniorenheim
Schloss Winkl: heute Landwirtschaftsschule Winklhof
Bürgerhäuser: aus dem 17. Jahrhundert im Ortskern
Filzhofgütl: Das Kulturhaus ist ein ehemaliger Bauernhof und beherbergt eine Bibliothek.
Gemeindezentrum: moderner Bau
Ehemaliges Mesnerhaus, heute Dienstwohnungen für Mitarbeiter vom Schloss Winkl
Ehemaliges Schulhaus, von 1879, heute ein Privathaus
Wiestal: Naherholungsgebiet mit dem Wiestalstausee